Wie ist es, ein Zwilling zu sein?

Wie ist es, ein Zwilling zu sein?
Werden oft verwechselt: Monty und Luis sind eineiige Zwillinge. (Foto: dpa)

Die Zwillinge Monty und Luis sehen fast gleich aus. In der Schule haben sie das schon mal ausgenutzt.

Eigentlich kann man Monty und Luis nur an ihrer Frisur unterscheiden. „Ich gele meine Haare hoch und Monty nicht“, erklärt Luis. Ach ja, und dann ist da noch dieses Muttermal an Luis’ Hals, das Monty nicht hat. Die zehnjährigen Jungs aus Bonn sind Zwillinge, eineiige Zwillinge um genau zu sein. Das heißt: Sie sehen fast identisch aus. Und wenn man weder die Sache mit den Haaren, noch das mit dem Muttermal weiß, verwechselt man die beiden schnell.

Heimlich die Klasse getauscht

Das haben die Zwillinge auch schon mal ausgenutzt. „Das war noch in der Grundschule“, erzählt Monty. „Damals war unsere Klasse in Deutsch und Mathe getrennt, Luis und ich waren in unterschiedlichen Kursen.“ Eines Tages hatte Monty mehr Lust auf Mathe als auf Deutsch – und hat einfach mit seinem Bruder getauscht. Aufgeflogen ist der Schwindel erst danach. „Das war eine sehr lustige Stunde“, erzählt Luis. „Unsere Freunde wussten das zwar, haben aber nichts gesagt – und die Lehrerin hat es nicht gemerkt. Aber ich glaube, sie fand es auch witzig.“

Eigentlich finden die beiden Jungs es ausschließlich gut, einen Zwillingsbruder zu haben: „Man muss nicht erst einen Freund anrufen und sich verabreden, sondern hat immer einen zum Reden und zum Spielen“, sagt Monty. Und Luis ergänzt: „Der andere ist immer für einen da und empfindet genauso wie man selbst.“

Aufgedreht und ruhig

Denn die beiden sehen nicht nur fast gleich aus – auch vom Charakter her sind sie sich ähnlich. „Aber Luis ist etwas ruhiger – und ich bin total aufgedreht“, sagt Monty. Trotzdem streiten sie sich fast jeden Tag. „Es geht dann eigentlich nur um Kleinigkeiten“, sagt Luis. „Zum Beispiel, wenn einer etwas sagt, was der andere doof findet.“ Irgendwann kommen dann die Eltern dazu, schlichten und die Zwillinge vertragen sich wieder.

Die beiden sind pausenlos zusammen: Zuhause teilen sie sich ein Zimmer, in der Schule gehen sie mittlerweile in die gleiche sechste Klasse auf dem Gymnasium und beim Fußball trainieren sie im gleichen Verein. Sie haben sogar den gleichen besten Freund. „Das ist vielleicht das einzig Schlechte“, sagt Monty. „Dass man nicht mal alleine sein kann.“ Deswegen ist es den beiden wichtig, auch ihre eigenen Sachen zu haben: eigenes Handy, eigene Klamotten, in den Pausen mal zu anderen Leuten gehen oder sich mal alleine mit einem Freund treffen. Sogar im Unterricht sind sie mittlerweile manchmal getrennt: Monty hat sich bei der zweiten Fremdsprache für Französisch entschieden, Luis für Latein. Da bietet es sich ja eigentlich an, noch mal heimlich die Kurse zu tauschen…

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Von Angela Sommersberg

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