Dieser Bus fährt von selbst

Ein weißer Kasten mit vier Rädern und einer Tür zum Ein- und Aussteigen. Der Wagen sieht aus wie ein kleiner Bus – aber dieser Transporter ist ganz besonders. Die Deutsche Bahn hat zum ersten Mal einen selbstfahrenden Bus getestet, also ein Fahrzeug, das ohne Fahrer auskommt. Seit vergangener Woche rollt es über die Straßen im bayerischen Bad Birnbach. Wir erklären dir, wie das funktioniert und warum es so bedeutend ist.

Was kann der Bus?

Das besondere an dem Bus ist, dass er ohne Fahrer auskommt. Der Transporter, der übrigens EZ10 heißt, hat nämlich einen Computer an Bord, der den Fahrer ablöst. In dem Computer ist gespeichert, wo der Bus lang fahren muss. Und weil es keinen Fahrer gibt, hat der Bus weder Lenkrad noch Gaspedal. Dafür gibt es Sensoren, quasi die Augen des Busses, diedie Straße abtasten und sich melden, wenn es ein Hindernis gibt. Außerdem ist der Bus ganz schön leise, denn er hat einen Elektromotor.

Das Knattern eines Benzinmotors fällt also weg, auch die Abgase. Dafür ist das Fahrzeug auch nicht besonders schnell – 20 Stundenkilometer fährt es höchstens. Wenn du ganz fest in die Pedale deines Fahrrads trittst, dann wärst du mit dem Rad sogar schneller. Das Radfahren macht zwar viel Spaß, ist aber auch viel anstrengender.

Ist das Fahren gefährlich?

Es gibt also keinen Fahrer – ist es dann nicht gefährlich im Verkehr unterwegs zu sein? Eigentlich nicht, denn der Bus wurde sehr viel getestet und hatte noch keine Unfälle. Außerdem fährt er in dem bayrischen Bad Birnbach auf einer kurzen Strecke von 700 Metern und da gibt es sowieso nicht viel Verkehr. Zur Sicherheit ist aber immer ein Fahrtbegleiter im Bus. Der kann im Notfall auch bremsen, aber eigentlich steuert der Computer des Busses das von alleine.

Was ist so bedeutend daran?

Vielleicht gibt es solche Busse bald auch in anderen Städten. (Foto: dpa)

Der Bus ist ein großer Schritt in der Entwicklung des Autos. Viele Menschen überlegen, wie wir uns in Zukunft fortbewegen werden. Das Fahren ohne Fahrer ist etwas ganz Neues und könnte vieles künftig leichter machen. Man nennt das übrigens autonomes Fahren,

Richard Lutz, der Chef der Deutschen Bahn, ist auf jeden Fall begeistert von der Technik. Er hat den Bus mit der ersten Eisenbahn verglichen, die vor über 180 Jahren zwischen Nürnberg und Fürth gefahren ist. Er ist fest davon überzeugt, dass das autonome Fahren die Zukunft sein wird.

Neben den Bussen, die ohne Fahrer auskommen, forschen viele Wissenschaftlicher und Ingenieure an autonomen Autos – dann könnte man beim Autofahren schlafen!

Von Martin Böhmer