Die Tricks der Handballer

Die Tricks der Handballer
Auch die Torhüter wenden beim Handball Tricks an - sie versuchen zum Beispiel, den Gegner zu verwirren. (Foto: dpa)

An diesem Freitag geht es los: Die deutschen Handballer wollen ihren Titel bei der Europameisterschaft in Kroation verteidigen. Am Samstagnachmittag treten sie gegen Montenegro an, das Spiel wird im ZDF übertragen. Wir verraten dir Wissen, mit dem du beim Zuschauen angeben kannst.

Die Sache mit dem Kleber

Ritsch und ratsch – dieses Geräusch macht der Ball, den die Handballer sich im Spiel zupassen. Warum? Weil die Spieler in der Bundesliga und bei großen Turnieren Klebemittel an ihre Hände und den Ball schmieren. Du weißt, wie klebrig Honig sein kann. Noch klebriger ist Harz, der in kleinen Behältern am Spielfeldrand steht. Die Spieler rennen immer wieder dorthin, ziehen mit einem Finger ein bisschen Harz aus dem Pott und schmieren ihn sich an die Schuhe, meistens auf Klebestreifen. Dort bewahren sie ihn sozusagen auf. Während des Spiels greifen die Spieler sich dann an den Schuh und schmieren den Harz auf ihre Fingerkuppen. Jetzt können die Spieler den Ball viel besser fangen – und kontrollieren.

Den Torwart täuschen

Handball, sagt man, sei ein körperbetonter Sport. Ja, stimmt. Aber es ist vor allem das Spiel der Tricks und Täuschungen. Besonders die Außenspieler sind begabt. Wenn sie Tore werfen wollen, haben sie nicht viel Platz. Sie springen von außen weit in die Mitte des Kreises, damit der Torwart nicht mehr das ganze Tor abdecken kann. Trotzdem hat der Torhüter immer noch einen Vorteil, weil er mit seiner Körperfläche den Großteil des Tores abdeckt.

Tja, was macht man da? Am besten einen Streich spielen. Man könnte zum Beispiel so tun, also wollte man den Ball ins Tor werfen, ihn dann aber einfach in der Armbewegung loslassen und mit der Hand noch ein bisschen drehen. So, als würdest du einen Deckel von einem Glas abdrehen. Der Ball bekommt einen schönen Drall, wenn er jetzt auf dem Boden aufsetzt – und höppelt ins Tor. Du ahnst es schon: Mit dem Klebemittel geht das alles noch viel, viel besser.

Der Siebenmeter-Wurf

Eine andere Sache ist das Siebenmeter-Werfen. Das ist ein Strafwurf. Den bekommt man, wenn man zum Beispiel dir oder einem deiner Mitspieler in den Arm gegriffen hat, als er werfen wollte. Manche Spieler haben eine Lieblingsecke, in die sie gerne werfen. Um den Torwart zu überraschen, könnten sie mal die andere Ecke nehmen. Trotzdem kann es sein, dass der Torwart den Ball hält.

Manchmal stellt sich auch der Torwart in eine Ecke und bietet dem Werfer die andere an. Wenn der dann dahin wirft, springt der Torwart blitzschnell rüber. Andere Torhüter hampeln vor den Werfern herum, reißen die Beine hoch, schwenken mit den Armen. Wer cool bleibt, wirft den Ball meist trotzdem rein, wenn er die Lücke sieht.

Die Außen aber, von denen wir gesprochen hatten, zählen zu den besten Siebenmeter-Werfern. Sie beherrschen viele Wurfvarianten: mal drehen sie den Ball um den Torwart rum, mal heben sie ihn über ihn drüber, mal werfen sie ihn durch seine Beine oder lassen den Ball bei der Wurfbewegung los, als wäre es ein Versehen. Der Torwart ist dann überrascht und reagiert zu langsam. Du kannst ja mal schauen, ob du so etwas bei einem der EM-Spiele entdeckst.

Von Michael Hesse

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