Die Menschen in Tröglitz wollen sich keine Angst machen lassen

Markus Nierth macht sich für Flüchtlinge stark. Und das, obwohl er deswegen bedroht wird. (Foto: dpa)
Markus Nierth macht sich für Flüchtlinge stark. Und das, obwohl er deswegen bedroht wird. (Foto: dpa)

Seit einigen Tagen ist dieser kleine Ort überall in den Nachrichten. Er heißt Tröglitz und liegt im Bundesland Sachsen-Anhalt. Am Wochenende brannte dort ein Haus. Darin sollten Flüchtlinge ein neues Zuhause finden. Das sind Menschen, die aus ihren Ländern geflohen sind. Zum Beispiel, weil dort Krieg herrscht.

Hier sollten Flüchtlinge ein neues Zuhause finden. Nun ist das Dach ausgebrannt. Viele Menschen in Tröglitz wollen den Flüchtlingen aber helfen! (Foto: dpa)

Hier sollten Flüchtlinge ein neues Zuhause finden. Nun ist das Dach ausgebrannt. Viele Menschen in Tröglitz wollen den Flüchtlingen aber helfen! (Foto: dpa)

Doch manche Menschen wollen nicht, dass Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Viele vermuten, dass solche Menschen das Haus angezündet haben. Doch die Leute in Tröglitz wollen sich davon keine Angst machen lassen. Einer von ihnen ist Markus Nierth. Bis vor Kurzem war er der Bürgermeister des Ortes. Er wird bedroht, weil er Flüchtlingen helfen will. Wir haben mit Herrn Nierth gesprochen.

Warum ist es wichtig, Flüchtlinge aufzunehmen?

Markus Nierth: Weil Flüchtlinge in Not sind und bedroht werden. Und weil sie sich zu uns gerettet haben, oft nach einem langen gefährlichen Weg.

Sie helfen schon länger Flüchtlingen, was machen Sie da genau?

Markus Nierth: Ich bereite mit meiner Familie und Freunden die Ankunft der Flüchtlinge vor. Und ich versuche, mit denen zu reden, die davor Angst haben.

Warum werden Sie momentan beschützt?

Markus Nierth: Die Menschen, die fremde Menschen hassen, haben mir böse Nachrichten geschickt. Sie drohen uns, damit wir nicht weiter den Flüchtlingen helfen. Wir haben jeden Tag Polizisten vor unserem Haus stehen, die wirklich gut auf uns aufpassen.

Was kann man tun, um Flüchtlinge bei sich willkommen zu heißen?

Markus Nierth: Das ist ganz einfach: einander freundlich und lächelnd begegnen kann doch jeder. Kinder können miteinander spielen oder zusammen zur Schule oder zum Sportverein gehen. Vielleicht kann man einander auch mal einladen und zusammen essen. Dann lernen die Flüchtlinge unser Essen kennen – und wir das Essen von den Neuen.

Von dpa

Was ist genau in Töglitz passiert?

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