Gefährliche Gedanken: Hitlers „Mein Kampf“

Gefährliche Gedanken: Hitlers „Mein Kampf“
War lange verboten: In seinem Buch "Mein Kampf" hetzte Adolf Hitler gegen Juden. (Foto: dpa)

Viele Menschen sind besorgt oder wütend, wenn sie von diesem Buch hören. Es heißt „Mein Kampf“ und ist schon über 90 Jahre alt. Geschrieben hat es Adolf Hitler. Er herrschte vor vielen Jahren in Deutschland als Anführer der Nationalsozialisten.

Adolf Hitler wollte über ein riesiges Reich bestimmen und griff mit den deutschen Soldaten viele Länder an. Die Nationalsozialisten und ihre Helfer brachten zudem Menschen um, die ihnen nicht passten. Sie töteten zum Beispiel viele, viele Juden. Das sind Menschen, die dem jüdischen Volk oder der Religion Judentum angehören. Aber auch viele Behinderte, Ausländer, Schwule und Lesben mussten wegen Hitlers wahnsinniger Politik sterben. Generell war jeder in Gefahr, der anders dachte und anders war, als es sich die Nazis vorstellten. So schreckliche Verbrechen hatte es noch nie zuvor gegeben.

Hitlers Gedanken

In dem dicken Buch „Mein Kampf“ hat Adolf Hitler seine Gedanken und seine Sicht auf die Welt aufgeschrieben. Experten sagen heute: In dem Buch steht eine Menge Irres und Menschenverachtendes. So schrieb Adolf Hitler zum Beispiel fiese und unwahre Sachen über Juden.

Als Adolf Hitler an der Macht war, wurde sein Buch oft gedruckt. Es wurde verkauft, aber auch bei bestimmten Gelegenheiten, wie Hochzeiten, kostenlos an die Menschen verteilt. Denn Hitler wollte seine Ansichten weiter unter den Menschen verbreiten.

Das Verbot

Nachdem die Nationalsozialisten nicht mehr herrschten und Hitler tot war, durfte das Buch in Deutschland nicht mehr gedruckt werden. Es war verboten. Experten waren überzeugt: In dem Buch stehen zu böse Gedanken. Die dürfen sich auf keinen Fall weiter verbreiten.

Jetzt aber soll bei uns wieder eine Ausgabe in Buchläden verkauft werden. Allerdings nicht Hitlers Original, sondern: eine kommentierte Ausgabe. Daran haben viele kluge Wissenschaftler mitgearbeitet. Sie haben sich die Behauptungen Adolf Hitlers vorgeknöpft und aufgeschrieben, was daran nicht stimmt. Auf der linken Buchseite können die Menschen jetzt also Hitlers Gedanken lesen, auf der rechten klären Experten auf, an welchen Stellen Hitler lügt. Manche Leute finden sogar: Die Ausgabe könnte in Schulen verwendet werden, um sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.

Kritik und Zustimmung

Dass die kommentierte Ausgabe erscheint, finden aber nicht alle gut. Kritiker sorgen sich, dass die Kommentare der Experten nicht ausreichen und Leute die Worte von Adolf Hitler gut finden. Und das sollte nicht passieren.

Andere wiederum sagen: Eine kommentierte Ausgabe sei kein Problem. Sie könnte den Menschen sogar helfen, zu verstehen, warum Hitlers Ideen so gefährlich und falsch waren. Verboten müsse aber bleiben, „Mein Kampf“ ohne Kommentare von Wissenschaftlern zu drucken!

Von dpa