Piranha

Piranha
Piranhas schwimmen - außer in Zoos - nur in Flüssen in Südamerka. (Foto: dpa)

Schillernde Beißer: Für ihre spitzen, scharfen Zähne werden Piranhas gefürchtet. Mit diesen erfüllen die Fische aber eine wichtige Aufgabe: Sie sind die Gesundheitspolizei in den Flüssen von Südamerika. Indem sie nämlich kranke und verletzte Tiere fressen, verhindern sie, dass sich andere Fische anstecken können.

  • Heimat: Vor Piranhas musst du bei uns in Europa keine Angst haben – sie leben nämlich nur in Südamerika. Dort schwimmen sie in warmen, tropischen Flüssen wie dem Amazonas oder dem Orinoco herum. Denn dort gibt es genug Nahrung.
  • Familie: Piranhas sind räuberische Fische – sie jagen also. Sie gehören zur Familie der sogenannten Sägesalmler. Es gibt etwa 40 verschiedene Arten von Piranhas.
Erkennst du die Zähne? (Foto: dpa)

Erkennst du die Zähne? (Foto: dpa)

  • Aussehen: Dafür, dass Piranhas so gefährlich sein können, sind sie ganz schön klein und leicht: Die Größe ist zwar je nach Art etwas unterschiedlich, aber im Schnitt werden sie zehn bis 35 Zentimeter lang und 500 bis 2000 Gramm schwer. Die Tiere haben einen hohen Rücken und sind an den Seiten abgeflacht. Oft haben sie eine lange, wild abstehende Rückenflosse. Ihr Schuppenkleid schimmert mal rötlich, mal grünlich, mal bläulich, mal grau. Nun aber das Wichtigste: ihr kräftiges Gebiss. Darin wachsen viele sehr scharfe, spitze Zähne, die bis zu vier Millimeter lang sein können.
  • Verhalten: Piranhas sind Schwarm-Fische, die gemeinsam Beute jagen. Innerhalb des Schwarmes gibt es eine feste Rangordnung. Im Gegensatz zu anderen Tieren kämpfen die Fische aber nur selten um die Rangordnung – meistens imponieren und drohen sie einander nur. Das bedeutet: Das Tier, das am bedrohlichsten aussehen kann, wird der Anführer. Wenn die Fische Beute erlegt haben und gemeinsam fressen, kann es passieren, dass sie sich gegenseitig mit ihren scharfen Zähnen verletzten. Gut also, dass Wunden bei Piranhas besonders schnell heilen. Doch die Tiere bleiben nicht immer in der Gruppe zusammen: Bei Gefahr schwimmt der Schwarm in alle Richtungen auseinander – so versuchen sich möglichst viele Tiere zu retten.
  • Feinde: Größere Raubfische, Amazonasdelfine oder Kaimane (das sind Krokodile) können den Piranhas gefährlich werden. Manchmal fressen größere Piranha-Arten auch kleinere. Und auch Menschen jagen die Fische, denn sie werden in Südamerika gerne gegessen.
Die Fische werden ganz schön alt. (Foto: dpa)

Die Fische werden ganz schön alt. (Foto: dpa)

  • Kinder: Bei Piranhas übernehmen die Männer die Kinderbetreuung. Das Männchen gräbt im Fluss eine flache Mulde in den Boden. Nach einem Balztanz mit dem Weibchen, legt sie dort 300 bis 600 Eier ab. Dann vertreibt das Männchen das Weibchen und kümmert sich um das Gelege: Er bewacht es und fächelt immer wieder frisches Wasser zu den Eiern. Nach 35 bis 40 Tagen schlüpfen die Larven, lassen sich aber noch weiter von ihrem Vater bewachen. Nach einer Woche verlassen die Kleinen das Nest und verstecken sich zwischen Wasserpflanzen. Nach weiteren zwei Wochen sind sie mehr als einen Zentimeter groß und selbstständig. Im Schnitt werden die Fische 15 Jahre alt.
  • Nahrung: Piranhas jagen vor allem Fische und Krebse, greifen aber auch schon mal größere Wirbeltiere an. Mit ihrem scharfen Gebiss können sie nämlich Fleischstücke aus ihrer Beute herausreißen. Sie fressen aber auch Aas sowie kranke und verletzte Tiere. Indem sie das tun, sorgen sie dafür, dass andere Fische sich nicht anstecken können. Deswegen werden sie ja auch als Gesundheitspolizei bezeichnet. Übrigens: Es ist gar nicht richtig klar, ob Piranhas wirklich schwimmende Menschen angreifen, wie oft behauptet wird. Denn südamerikanische Indianer baden oft ohne Gefahr in Gewässern, in denen auch Piranhas leben.

 

Von Willi und Angela Sommersberg

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