Die Klarinette ist die Schwester des Saxofons

Klarinette
Die Klarinette ist ein Holzblasinstrument. (Foto: Getty)

Sie ist die große Schwester des Saxofons und sieht doch ganz anders aus: Während das Saxofon aus Metall gefertigt ist, eine gebogene Form hat und golden glänzt, ist die Klarinette tief-schwarz und aus einem langen, dünnen Holzrohr gemacht. Trotzdem erzeugst du die Töne bei beiden Instrumenten auf dieselbe Weise, das Saxofon klingt nur tiefer. „Deswegen können viele Klarinetten-Spieler auch Saxofon spielen“, sagt Andreas Hilner. Er unterrichtet Klarinette an der Musikschule in Brühl.

So spielst du Klarinette

Vom Aussehen her ähnelt die Klarinette der Blockflöte. Sie ist jedoch größer und hat neben den Löchern noch Klappen. „Außerdem hat die Klarinette ein Mundstück, auf das ein Blättchen aus Holz geschnallt wird“, sagt Andreas Hilner. Dieses Holzblättchen ist superwichtig für den Ton: Du musst im richtigen Winkel darauf blasen, damit es zu schwingen beginnt. „Das funktioniert so ähnlich, wie wenn man auf eine Flaschen-Öffnung bläst – der Winkel muss richtig sein, damit ein Ton entsteht“, erklärt Andreas Hilner. Danach kann sich dann die Luft in der Klarinette bewegen – und ein Ton entsteht.  Manche Schüler brauchen ein paar Stunden, bis sie die Töne richtig erzeugen können, andere beherrschen das schon in der ersten Stunde. Um die Töne zu verändern, hältst du – genau wie bei der Blockflöte – die Löcher mit den Fingern zu oder öffnest die Klappen. Je mehr Löcher du verschließt, desto tiefer ist der Ton.

So ist die Klarinette entstanden

Dass die Klarinette vieles mit der Blockflöte gemeinsam hat, liegt an ihrem Vorgänger, der sogenannten Schalmei. Weil die Schalmei aber nicht so viele verschiedene Töne erzeugen konnte, entwickelte ein Mann namens Johann Christoph Denner  vor ungefähr 300 Jahren die Klarinette. Mehr als hundert Jahre später baute ein Franzose die Klarinette noch mal total um. Jetzt mussten die Spieler ganz anders greifen. Das gefiel den Deutschen nicht – und sie blieben bei ihrem alten System.  Heute wird fast überall auf der Welt die französische Klarinette gespielt – nur in Deutschland nicht. „Die deutsche Klarinette entwickelt sich aber gerade total weiter“, sagt Andreas Hilner.

Klarinette am besten nicht allein spielen

Mit der Klarinette kannst du ganz unterschiedliche Töne erzeugen: Wenn du typisch spielst, kannst du in ein klassisches Orchester gehen, mit anderen Klarinetten zusammen spielen oder dich vom Klavier begleiten lassen. Wenn du rauchig spielen willst, bist du in einer Jazz-Big-Band gut aufgehoben. Die Hauptsache ist, dass du nicht alleine spielst, findet Andreas Hilner. „Denn dann macht Klarinette erst richtig Spaß.“

So lernst du Klarinette

Zeit: Nimm einmal pro Woche eine halbe Stunde Unterricht. Zu Hause übst du ungefähr viermal pro Woche 20 Minuten. Später kommt dann noch weitere  Zeit fürs Orchester hinzu.
Kosten: Der Unterricht kostet etwa 60 Euro pro Monat. Leih dir anfangs eine Kinder-Klarinette an deiner Schule. Sie sind kleiner und aus Kunststoff. Eine gute Klarinette aus Holz kostet ungefähr 1200 Euro. Nimm für den Kauf unbedingt deinen Lehrer mit!

Von Angela Sommersberg