Wo Kinder Könige sind

Wo Kinder Könige sind
Davino und unser Maskottchen Duda auf dem Weltkindertag (Foto: Thomas Banneyer)

Am Sonntag  feierten Hunderte Kinder rund um den Kölner Heumarkt und im Rheinpark den Weltkindertag. Wir waren auch da – mit Duda, unserem Maskottchen. So war das große Fest:

„Wält Kinder Tag“ steht in dicken Buchstaben auf dem Blatt vor Matea, die mit einem blauen Filzstift gerade das „d“ ausmalt. Um ihren Hals baumelt eine Kette. Die „ist mit Gummiband“, sagt sie, „habe ich eben gebastelt, da drüben!“ Die Siebenjährige deutet mit ihrem Zeigefinger rüber zu den Ständen auf der grünen Wiese. Am Weltkindertag tanzen bunte Luftballons durch den sonnigen Rheingarten, es duftet nach Waffeln und Popcorn.

Maler mit Krone (Foto: Banneyer)

Ein paar Stände weiter malt auch Ammar. Das blaue Hemd zieren bunte Kleckse getrockneter Farbe. Dem Dreijährigen reicht das Shirt bis zu den Füßen. Er steht vor einer kleinen Staffelei, die Farbmischpalette hält ihm seine Mutter. Das kleine Freiluftatelier gehört zum Stand des „Kölner Appells gegen Rassismus“. Die Staffeleien und Farben bauen sie nicht nur zum Weltkindertag auf. „Wir veranstalten einmal die Woche einen offenen Maltreff in Ehrenfeld, gehen in Unterkünfte von Geflüchteten und versuchen, Begegnungen zu schaffen. Je früher man damit anfängt, desto besser“, erklärt Claudia Ilg.

Hedwig NevenDumont (l., mit Mikrofon) ist Schirmherrin des Weltkindertags in Köln. (Foto: Banneyer)

Schirmherrin des Weltkindertages in Köln ist in diesem Jahr Hedwig Neven DuMont. Im 26. Jahr steht er unter dem Motto „Kindern eine Stimme geben“. Eine Stimme will auch der achtjährige Darius. Er sitzt am Stand der U-18-Wahl. Weil er es schade findet, dass nur seine Eltern bei der Bundestagswahl abstimmen dürfen. Hier am Stand hat er seinen Stimmzettel schon eingeworfen. „Die Grünen“, habe er gewählt. Dafür hat er Gründe. „Weil sie sich für Umweltschutz einsetzen“, zum Beispiel. Außerdem will Darius auf eine Schule gehen, die ganz dringend saniert werden müsse, 30 Millionen Euro sollen dafür ausgegeben werden. „Dafür wollen die Grünen weniger Geld ausgeben, nur 10 Millionen Euro.“ Das findet Darius gut.

Einmal drücken!

Duda-Fotos sind fast so beliebt wie Dudas Umarmungen. (Foto: Banneyer)

Auch die Kinderzeitung „Duda“ vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat einen Stand im Rheingarten – die Redakteure haben ein Kinderreporter-Camp aufgebaut. Vor dem Camp liegt Davino in den Armen des blauen zotteligen Maskottchens. „Warm“ fühle Duda sich an, sagt der vierjährige Kölner und posiert für ein Foto.

Einige Meter weiter sitzt Mona einer Frau gegenüber und lässt sich schminken. Als Elsa, die Eisprinzessin. „Die gibt es aber nur im Film“, sagt die Zweieinhalbjährige. Mit leicht geöffnetem Mund scheint sie jedem Pinselstrich ganz aufmerksam nachzuspüren. Als sie fertig ist, zieren Stirn und rechte Wange hellblaue Sterne und silberner Glitzer. Zufrieden betrachtet sie sich im Handspiegel.

Zähne in Leuchtfarben

Die längste Schlange bildet sich auf dem Heumarkt vor dem Zelt des Arbeitskreises Zahngesundheit. Im Inneren werden Kindern die Zähne angefärbt, die Verfärbung zeigt an, wie gut oder schlecht die Zähne geputzt sind. An einem runden Brunnen erklärt ein Krokodil, wie man am besten putzt. Max (9) fand es letztes Jahr super „mit der Leuchtfarbe“.

Darum steht er jetzt wieder mit seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester an. Ob Zahnarztbesuche genauso viel Spaß machen? Max zögert, Schwester Nora aber antwortet überzeugt „Ja! Da kann ich Spielzeuge danach haben.“

Von Anne Pollmann