Instrumente-Serie: So lernst du Trompete spielen

Früher war die Trompete ein Signal-Instrument. Heute ist sie vielseitig einsetzbar. Du kannst sie alleine, in der Band oder im Orchester spielen. (Foto: Thinkstock)
Früher war die Trompete ein Signal-Instrument. Heute ist sie vielseitig einsetzbar. Du kannst sie alleine, in der Band oder im Orchester spielen. (Foto: Thinkstock)

Im Mittelalter standen Wächter auf dem Burgturm. Wenn sie Feinde sahen, bliesen sie kräftig in ihre Trompeten. So warnten sie die Bevölkerung. „Früher war die Trompete ein Signal-Instrument“, sagt Thomas Klöckner. Er unterrichtet Trompete an der Musikschule in Leverkusen. „Das Instrument wurde aber auch benutzt, um die Menschen zu wecken oder in der Armee zu kommunizieren.“ Denn die Trompete ist ein sehr altes Instrument.

 

So ist die Trompete entstanden

Die ersten Trompeten gab es schon vor vielen tausend Jahren. Damals sah das Instrument noch aus wie ein Rohr und wurde benutzt wie heute ein Megafon. In dem Grab des ägyptischen Herrschers Tutanchamun (er lebte ungefähr im Jahr 1300 vor Christus) fand man zwei Trompeten – sie sahen fast aus wie die heutigen Instrumente. „Vor 600 Jahren wurde die Trompete dann nochmal entscheidend verändert – denn die Menschen fanden heraus, wie man Rohre biegen kann“, erzählt Thomas Klöckner. Erst damals haben die Leute die Trompete auch zum Musizieren benutzt – vorher hatte sie nur praktischen Nutzen.

Diese Musik machst Du mit der Trompete

„Das Tolle ist, dass die Trompete so vielseitig ist“, sagt Thomas Klöckner. Du kannst damit im großen Orchester oder ganz alleine spielen, mit dem Klavier zusammen oder in einer Jazz-Band. Überhaupt kannst du damit verschiedene Arten von Musik machen – Jazz, Klassik oder Soul. Nur den speziellen Klang der Trompete muss man mögen: Sie ist strahlend hell und kann sehr laut sein. „Wer Trompete spielt, steht im Mittelpunkt, deswegen sollte man selbstbewusst sein“, sagt Thomas Klöckner.

So sieht die Trompete aus

Meistens glänzt die Trompete golden, denn sie besteht aus dem polierten Metall Messing. Deswegen gehört die Trompete, so wie Tuba, Posaune oder Horn, zu den Blechbläsern. „In seiner Gruppe ist die Trompete aber das beliebteste Instrument“, sagt Thomas Klöckner. Das Instrument besteht aus einem gebogenen Rohr, das in einem Trichter endet. Dort kommt der Ton raus. In der Mitte des Instruments findest du drei Ventile. Wenn du sie betätigst, veränderst du den Luftstrom in der Trompete – und kannst so mehr Töne erzeugen. Außerdem hat jede Trompete ein Mundstück, das du zusätzlich aufsteckst. Es sieht aus wie ein Mini-Kelch mit einem Trichter und einem langen Stiehl. „Das Mundstück hält man vor allem mit den Zähnen – deswegen dürfen Kindern, die Trompete spielen wollen, nicht zwei Schneidezähne auf einmal fehlen.“

So spielst du Trompete

Aus der Trompete einen Ton herauszubekommen, ist gar nicht so einfach. Du erzeugst einen Ton, indem du deine Lippen schnell gegeneinander schlägst. Dadurch vibrieren sie – so wie auch eine Gitarrensaite schwingt. Du darfst die Lippen nur ganz leicht öffnen, damit die Luft durch das Mundstück in die Trompete gelangen kann. „Umso enger die Lippen aneinander sind, umso höher ist der Ton“, erklärt Thomas Klöckner. Der Ton ist also schon fertig, wenn die Luft in das Instrument kommt – denn du machst ihn ja nur mit deinen Lippen. Deswegen brauchst du zum Trompete spielen auch ein gutes Gefühl für deinen Körper und deine Atmung. „Man muss nicht besonders kräftig sein, aber eine gute Muskelspannung ist wichtig“, sagt Thomas Klöckner. Dann kannst du deine Eltern bald mit der Trompete wecken – so wie im Mittelalter.

So lernst du Trompete

Zeit: Nimm einmal pro Woche eine halbe Stunde Unterricht. Zusätzlich solltest du jeden Tag zehn Minuten zu Hause üben.
Kosten: Eine Trompete kostet zwischen 350 und 900 Euro. Wichtig ist, dass du dich bei einem Fachhändler beraten lässt. Du kannst dir auch ein Instrument leihen. Unterricht kostet rund 60 Euro im Monat.

Von Angela Sommersberg