So bleibt das Schwimmbad sauber

Zu dem Trinkwasser im Schwimmbad wird Chlor gegeben, damit das Wasser sauber bleibt. (Foto: dpa)
Zu dem Trinkwasser im Schwimmbad wird Chlor gegeben, damit das Wasser sauber bleibt. (Foto: dpa)

Im Sommer kann es bei schönem Wetter  ziemlich voll im Freibad werden. So viele Menschen im Becken – wie bleibt das Wasser da trotzdem sauber? Wir haben Heiko Seifert gefragt. Er ist Schwimmmeister bei den Köln Bädern und im Agrippabad für Wasseraufbereitung zuständig.

Ist das Wasser besonders?

Das Wasser im Schwimmbecken ist normales Trinkwasser – so wie es auch bei dir zu Hause aus dem Hahn kommt. Doch natürlich verschmutzt das Wasser schnell, wenn viele Menschen darin baden. Wir haben Staub, Schmutz und Fett auf unserer Haut. Sonnencreme, Hautschuppen, Bakterien, Haare, Schweiß – das alles sammelt sich im Wasser. Deshalb wird Chlor ins Wasser gegeben. Das tötet Keime und Bakterien und reinigt so das Wasser.

Was ist Chlor?

Chlor ist ein chemisches Element, das in reiner Form hoch giftig ist. „Im Schwimmbad benutzen wir es aber in einer so geringen Menge, dass es harmlos für uns ist“, sagt Heiko Seifert. Chlor ist gelblich-grün und hat einen stechenden Geruch.

Was passiert im Wasser?

Im Schwimmbad gibt es einen Wasserkreislauf: Über Leitungen kommt das Wasser ins Becken. Vorher wird Chlor aus Gasflaschen hinzugegeben. Am Beckenrand sind Rinnen, in die das Wasser läuft, das aus dem Becken schwappt. Es wird in einer Anlage gefiltert und über Pumpen wieder zurück ins Becken geleitet. Dazwischen wird es aufgeheizt und wieder gechlort. Dieser Wasserkreislauf läuft 24 Stunden ab, während der ganzen Saison. „Alle vier bis fünf Stunden wird so das gesamte Wasser im Becken einmal komplett durchgefiltert“, erklärt der Schwimmmeister. So bleibt das Wasser immer sauber.

Wie wird es kontrolliert?

Messgeräte überprüfen das Wasser regelmäßig. Die Geräte merken sofort, wenn zu wenig oder zu viel Chlor im Wasser ist. „Außerdem müssen wir dreimal täglich das Wasser per Hand kontrollieren“, sagt Heiko Seifert. Dafür nehmen er oder seine Kollegen mit einem Reagenzglas eine Probe aus dem Becken. Sie überprüfen unter anderem den Chlorwert, die Temperatur und andere Werte. So soll ausgeschlossen werden, dass die Maschinen falsch messen. Alle paar Wochen müssen die Badbetreiber zudem eine Probe an ein Wasserlabor schicken. Und einmal im Jahr muss das Becken komplett entleert werden. Der Beckenboden und die Wände können dann geputzt werden. Anschließend wird neues Wasser eingelassen.

Wie viel Chlor kommt rein?

Der Chlorwert im Schwimmbad muss in Deutschland  zwischen 0,3 und 0,6 Milligramm pro Liter liegen. Im  Freibad verdunstet durch Wind und Sonne mehr Wasser als im Hallenbad. Deshalb muss auch mehr Chlor ins Wasser gegeben werden. Im Naturfreibad wird übrigens nicht gechlort. Je mehr Besucher im Becken sind, umso mehr Wasser und somit auch Chlor müssen nachgefüllt werden. Du kannst übrigens auch dazu beitragen, dass das Wasser sauber bleibt – dann ist weniger Chlor nötig. Geh aufs Klo, bevor du ins Wasser springst und dusche dich gründlich ab. Du brauchst dir übrigens keine Sorgen machen, wenn du Wasser aus dem Schwimmbecken verschluckst. Das Wasser ist so sauber, dass es zum Trinken geeignet ist, sagt der Schwimmmeister. Es schmeckt wegen des Chlors aber nicht besonders lecker.

Von Kathy Stolzenbach

Das solltest du beim Schwimmen beachten

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