Was ist die Schäl Sick?

Was ist die Schäl Sick?
Die Deutzer Brücke, im Hintergrund: Hochhäuser in Deutz (Foto: dpa)

Deutz, Mülheim, Porz – diese Stadtteile liegen auf der rechten Rheinseite. Die Kölner sagen dazu auch „Schäl Sick“. Aber woher kommt der Ausdruck eigentlich?

Das Wort „schäl“ kommt aus dem Kölschen und bedeutet so viel wie blinzeln oder schielen. Sick heißt Seite. Es gibt mehrere Geschichten, woher dieser Name kommt.

Blinzelnde Pferde

Eine geht so: Früher, als es noch keine Motoren gab, mussten die Schiffe flussaufwärts gezogen werden. Das machten Pferde, die oft am linken Ufer entlang liefen. Wenn die Sonne auf das Wasser schien, wurden die Tiere davon geblendet und mussten blinzeln. Deswegen bekamen sie Scheuklappen angelegt – und konnten die rechte Rheinseite nicht mehr sehen, die Schäl Sick. Diese Geschichte ist allerdings umstritten, weil man nicht weiß, ob Pferde sich wirklich am grellen Sonnenlicht stören.

Eine andere Geschichte ist viel älter: Die Römer besiedelten in Köln nur die linke Rheinseite. Dort breitete sich später das Christentum aus. Auf der rechten Rheinseite lebten noch länger die Germanen. Sie glaubten unter anderem an den Gott Odin, der auf einem Auge blind ist.

Von aso