Kölner Haie müssen angreifen

Kölner Haie müssen angreifen
Die Spieler werden auf ihren Schlittschuhen superschnell. Wenn sie abbremsen, fliegt das Eis durch die Luft. (Foto: dpa)

Die Kölner Haie haben eine schwere Aufgabe vor sich. Der Kölner Eishockey Club (KEC) spielt derzeit gegen den EHC Red Bull München um den Einzug ins Finale um die deutsche Meisterschaft. Am Mittwoch haben die Haie allerdings gegen den EHC verloren – und das schon zum dritten Mal. Sie haben erst ein Spiel gegen die Münchner gewonnen. In der Playoff-Serie steht es damit 3:1 für München. Wenn die Münchner noch ein Spiel gewinnen, stehen sie im Finale und die Kölner sind ausgeschieden.

Darum geht’s

Eishockey ist die schnellste Mannschaftssportart der Welt. Zwei Mannschaften versuchen, eine kleine Scheibe aus Hartgummi – den Puck – mit einem Stock im Tor des Gegners zu versenken. Ein Spiel dauert 60 Minuten. Es ist in drei Abschnitte mit jeweils 20 Minuten Spieldauer aufgeteilt. Dazwischen gibt es Pausen. Das Team, das  die meisten Tore schießt, gewinnt.

Eishockey ist zwischen 1840 und 1875 in Kanada entstanden. Dort ist der Sport auch heute noch Volkssport, wie bei uns der Fußball.

Der Modus, in dem der Meister der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bestimmt wird, ist etwas anders als beispielsweise im Fußball. Das Team, das am Ende der Saison die meisten Punkte gesammelt hat, ist nicht automatisch deutscher Meister. Denn nach der regulären Saison finden noch die Playoff-Spiele statt.

Die Playoffs

An den Playoff-Spielen – oder Playoffs – nehmen acht Mannschaften teil. Die ersten sechs Teams der Hauptrunde sind automatisch für die Playoffs qualifiziert. Die Plätze sieben bis zehn spielen untereinander noch mal zwei Playoff-Teilnehmer aus. Das sind die sogenannten Pre-Playoffs. „Pre“ ist Englisch und bedeutet „vor“. Nach den Pre-Playoffs stehen die acht Playoff-Teilnehmer fest.

Das beste Team der Hauptrunde trifft dann auf das schlechteste Team. Der Zweite der Hauptrunde trifft auf die zweitschlechteste Mannschaft und so weiter. Es lohnt sich also, nach der Hauptrunde möglichst weit oben in der Tabelle zu stehen, weil dieses Team dann in den Playoffs den vermeintlich leichtesten Gegner bekommt.

K.-o.-System

Wer kriegt am häufigsten den Puck - die kleine schwarze Scheibe auf dem Eis - ins Tor? (Foto: dpa)

Wer kriegt am häufigsten den Puck – die kleine schwarze Scheibe auf dem Eis – ins Tor? (Foto: dpa)

Die Playoffs werden im K.-o.-System gespielt. Das kennst du bestimmt von großen Fußballturnieren. Der Sieger einer Partie ist eine Runde weiter, der Verlierer scheidet aus. Im Fußball spielen die jeweiligen Teams nur einmal gegeneinander. Im Eishockey ist das anders: Es werden sogenannte Serien gespielt. Die Teams spielen mehrmals gegeneinander.

Das Team, das zuerst viermal gegen das andere Team gewinnt, ist weiter. Das kennst du vielleicht von Schnick-Schnack-Schnuck: Ein Spieler gewinnt erst dann das gesamte Spiel, wenn er drei Runden Schnick-Schnack-Schnuck für sich entschieden hat.  Das Playoff-System wird auch in Sportarten wie Basketball und Volleyball angewandt.

Weil die Teams mehrmals gegeneinander spielen, wird verhindert, dass die Tagesform über Weiterkommen und Ausscheiden entscheidet. Das bedeutet, wenn ein Team einen schlechten Tag hat oder ein wichtiger Spieler verletzt ist und es ein Spiel verliert, scheidet es nicht automatisch aus. So stellt man sicher, dass die wirklich bessere Mannschaft weiterkommt.

Die anderen Teams

Im anderen Halbfinale stehen die  Ice Tigers aus Nürnberg und die Grizzlys Wolfsburg. Genau wie München gegen Köln führt in dieser Serie Wolfsburg mit 3:1 gegen Nürnberg. Vieles deutet also darauf hin, dass München und Wolfsburg ins Finale einziehen. Am heutigen Freitagabend stehen die jeweils fünften Spiele in den Serien an. Es kann also sein, dass dort schon die Entscheidungen fallen.

Turbulente Saison

Zack, da war er drin. Der Tormann der Haie konnte diesen Puck nicht halten. (Foto: dpa)

Zack, da war er drin. Der Tormann der Haie konnte diesen Puck nicht halten. (Foto: dpa)

Auch wenn die Kölner Haie nicht ins Finale einziehen und deutscher Meister werden, müssen sie nicht allzu traurig sein. Denn kaum jemand hat damit gerechnet, dass sie überhaupt ins Halbfinale kommen. Die Kölner hatten eine turbulente Saison. Im Januar haben sie den Trainer gewechselt. Der Schwede Niklas Sundblad musste gehen. Dafür kam der Kanadier Cory Clouston.

Noch haben die Haie eine Chance auf das Finale. Dafür müssten sie aber nun drei Spiele in Folge gegen München gewinnen. Das ist sehr schwer. Aber falls es in diesem Jahr nicht klappt, klappt es vielleicht in der nächsten Saison.

Von Lukas Thiele

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