Auf der Insel gestrandet

Auf der Insel gestrandet
Fünf Schauspieler und ein paar Wasserkästen (Foto: Ana Lukenda)

Kinderreporter Jesse (11) hat „Robinson Crusoe“ angeschaut und verrät euch hier, wie es im Theater war.

Am Sonntag war ich für euch im Theater. Und zwar bei der Premiere, also der ersten Vorstellung, von „Robinson Crusoe“. In dem Stück geht es um einen Jungen, der Robinson Crusoe heißt. Sein Traum ist es, Seemann zu werden, doch seinen Eltern gefällt das gar nicht. Sie wollen, dass er Klavier spielt, Englisch lernt und später ein Mann mit einem guten Beruf wird.

Robinson haut ab

Als er älter wird, haut Robinson Crusoe einfach ab und  kauft sich ein Ticket im Hafen. Er denkt, dass Seefahren das Schönste sei. Doch das ändert sich. Auf der Fahrt kentert das Schiff, und nur Robinson überlebt und landet auf einer einsamen Insel. Er hat große Angst, vermisst die Menschen, aber er lernt, sich dem Leben ohne alles anzupassen.

Er baut sich ein Haus aus Brettern und hat nur Tiere um sich. Ganze 24 Jahre bleibt er auf dieser Insel. Plötzlich taucht ein anderer Mensch auf. Robinson ist überglücklich – doch er kann nicht mehr sprechen und gibt nur noch  Tierlaute von sich.

So endet das Theaterstück.  Man erfährt nicht, wie es mit Robinson weitergeht. Es gibt auch ein Buch zu dem Stück, das ich gelesen habe.  Im Buch  war das Ende anders. Es war ein Happy End. Dort trifft Robinson seinen Vater und segelt mit ihm von der Insel weg.

Tolle Schauspieler

Voller Einsatz auf der Bühne (Foto: Ana Lukenda)

Voller Einsatz auf der Bühne (Foto: Ana Lukenda)

Die Schauspieler im Theater haben das aber super gemacht. Sie waren nur zu fünft, hatten ein paar Bretter, Wasserkästen, ein Klavier und eine Geige. Sie haben damit alles gemacht. Geräusche wie den Wind oder Herzklopfen haben sie einfach mit dem Mikrofon übertragen. Die Musik hat auch super gepasst. Am coolsten fand ich, wie die Schauspieler den Schiffuntergang gespielt haben. Da lagen welche unter den Brettern, haben mit Wasser gespritzt, es wurde ganz dunkel im Raum, und es wirkte alles wie echt.

Es waren viele kleinere Kinder im Theater. Das hat mich gewundert, weil die Sprache eher für Erwachsene war. Ich musste mich konzentrieren, um zu verstehen, was die Schauspieler meinten. Sie haben viele poetische Sätze benutzt. Das Stück hat mich schon sehr zum Nachdenken angeregt. Die Botschaft war, dass man oft vieles haben will, und wenn man es dann hat, stellt man fest, dass man es doch nicht so toll findet.

Humor hat gefehlt

Ich habe gar nicht gelacht, das habe ich vermisst. Es war eher Erwachsenen-Humor, und es haben auch nur die Erwachsenen gelacht. Und noch etwas habe ich nicht verstanden: Erst wird Robinson von einer Puppe gespielt, später von einem Menschen. Ich glaube: Kleine Kinder verstehen das Stück nicht. Ich würde es ab zwölf Jahren empfehlen.

Die nächsten Vorstellungen von “Robinson Crusoe” im Depot 2 finden statt am 13. November (ausverkauft), sowie am 14., 15., 16., 20., 21., 22. November. Montags, dienstags und mittwochs startet das Stück morgens um 10.30 Uhr, am Wochenende um 17 Uhr. Mehr  über das Stück und Termine erfahrt ihr hier.

Von Kinderreporter Jesse