Ein Flughafen so groß wie 1000 Fußballfelder

Ein Flughafen so groß wie 1000 Fußballfelder
Lorenz guckt sich das Museums-Flugzeug von innen an. (Foto: Martina Goyert)

Lorenz sitzt im Cockpit und strahlt. Er hat das Steuerhorn in der Hand – so heißt im Flugzeug der Lenker – und fühlt sich für einen kurzen Moment wie ein richtiger Pilot. Fast so, als würde er den Airbus gleich starten. Der Zwölfjährige besichtigt den Zero-G, das Museumsflugzeug am Flughafen Köln/Bonn. Es ist ein Airbus A300.

Führung am Flughafen

Seit vergangenem Herbst steht der Zero-G am Kölner Flughafen, der Airbus ist jetzt nur noch zum Anschauen da. „Sehr beeindruckend“, findet Lorenz Wieg. Er selbst ist noch nie geflogen. Gemeinsam mit seiner Tante und seinen Großeltern nimmt er an einer Besucherführung am Flughafen teil. Im Bus geht es am Anfang über das Vorfeld, also den Bereich hinter den Terminals, wo die Flugzeuge stehen. Hier lassen sich Starts und Landungen aus nächster Nähe beobachten.

Gegen den Wind

Bis zu 300 km/h schnell fährt ein Flugzeug beim Start auf der Startbahn, etwa 30 Sekunden dauert es, bis die Maschine in der Luft ist. „Flugzeuge starten und landen immer gegen den Wind. Wenn dieser sich dreht, müssen die Flieger vor Start und Landung ebenfalls noch einmal ihre Richtung ändern“, erklärt Ariane Peske vom Besucherservice, als eine Boeing vor dem Abflug auf dem Rollweg noch einmal wendet. Einen Rückwärtsgang haben Flugzeuge nicht. Wenn sie rückwärts fahren sollen, werden sie von einem Schiebeauto angeschoben.

800 Liter Kerosin pro Minute

Wenn eine Maschine landet, haben die Techniker und Reinigungskräfte  30 Minuten Zeit für die Abfertigung – also für das Saubermachen, Überprüfen und Tanken. Letzteres geht schnell, in einer Minute fließen 800 Liter Kerosin durch den Schlauch eines Tankfahrzeuges ins Flugzeug.

Der Tower

Mit dem Bus geht es jetzt am Tower vorbei. Viele Besucher denken, dies sei der graue Turm, den man sofort sieht, wenn man auf den Flughafen zufährt. Das stimmt aber nicht, denn das ist nur die Vorfeldkontrolle. Hier werden unter anderem die Parkpositionen für die Flugzeuge eingeteilt. Der richtige Tower, mit sich drehendem Radar auf dem Dach, befindet sich in der Mitte des Geländes. Hier arbeiten die Fluglotsen. „Ein anspruchsvoller Job. Von 1000 Bewerben fallen 980 durch“, sagt Flughafenexpertin Ariane Peske. Auch Feuerwehrleute arbeiten am Flughafen. Ihre Löschfahrzeuge befinden sich mitten auf dem Flughafen, denn sie müssen innerhalb von drei Minuten jeden Punkt des Start- und Landebahnsystems erreichen können. 18 000 Rauchmelder auf dem Gelände  sorgen dafür, dass die Einsatzkräfte bei einem Brand schnell gewarnt werden.

Viele arbeiten nachts

Eigentlich ist der Flughafen so etwas wie eine eigene kleine Stadt. Mehr als 13 000 Personen arbeiten hier in rund 130 verschiedenen Unternehmen. Auch nachts ist der Mitarbeiter-Parkplatz voll besetzt, denn vor allem zu dieser Zeit werden Pakete und Waren verladen und verschickt. Also genau dann, wenn Lorenz schon längst wieder schläft und von den vielen Hundert Knöpfen und Schaltern im Cockpit träumt.

Hättest du es gewusst?

1. Das Flughafengelände ist 1000 Hektar groß – so groß wie 1000 Fußballfelder aneinandergelegt.
2. Bis zu 25 000 Koffer werden im Sommer pro Tag verladen.
3. In den zwei Terminals gibt es 86 Check-in-Schalter, 55 Gates und 53 Geschäfte.
4. Die durchschnittliche Urlaubsdauer der Passagiere beträgt sieben Tage.
5. Im vergangenen Jahr wurden 9,5 Millionen Passagiere befördert und 751 000 Tonnen Fracht (z.B. Pakete und Waren).

So nimmst du an einer Führung teil:

Kinder ab fünf Jahren können  mitmachen. In den Ferien gibt es von montags bis freitags jeden Tag um 11 Uhr eine Führung. Sie dauert zwei Stunden und kostet für Erwachsene 8,50 Euro, für Kinder 5,50 Euro. Melde dich vorher an:
besucher.koeln-bonn-airport.de

Von Christina Rinkl