Was genau ist eigentlich Philosophie?

Was genau ist eigentlich Philosophie?
In Griechenland erinnern viele Statuen an Philosophen. Mit ihrem Denken haben sie schon in der Antike unser Weltbild heute beeinflusst. (Foto: dpa)

Am 19. November ist Welttag der Philosophie. Aber was ist das eigentlich? Und was machen Philosophen?

Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Liebe zur Weisheit“. Wenn du dich jetzt fragst, was eigentlich Weisheit ist, dann bist du schon mittendrin in der Philosophie. Solche Fragen beschäftigen die Menschen schon seit Jahrtausenden. Philosophen denken über alle möglichen Dinge nach.

Nachdenken über Menschen

Einer der ersten Philosophen war Sokrates. Er lebte vor ungefähr 2400 Jahren in Griechenland. Sokrates dachte vor allem über die Menschen nach. Er wollte herausfinden, was gerecht und gut ist. Dafür soll man alles hinterfragen, was man zu wissen glaubt. Ein berühmter Satz von ihm lautet: „Erkenne dich selbst!“ Das bedeutet: Um gerecht zu handeln, musst du wissen, wieso du in einer bestimmten Weise entscheidest.

Kirche und Wissenschaft

Im Mittelalter dachten Philosophen viel über Religion und Gott nach. Die Kirche war damals sehr streng und überwachte Wissenschaftler. Ein antiker Philosoph wurde damals besonders oft gelesen: Aristoteles. Er schrieb sehr viele Bücher über alle möglichen Themen – zum Beispiel auch über Physik.

Ein berühmter Philosoph war zum Beispiel der Denker Aristoteles. Er lebte vor mehr als 2000 Jahren in Griechenland. (Foto: dpa)

Ein berühmter Philosoph war zum Beispiel der Denker Aristoteles. Er
lebte vor mehr als 2000 Jahren in Griechenland. (Foto: dpa)

Aristoteles hatte die Idee, dass die Welt mit einem sogenannten Ursache-Wirkung-Prinzip funktioniert. Das heißt: Ein Ereignis löst ein anderes aus, das wieder ein anderes auslöst und so weiter. Das nennt man Kausalität oder eine Kausalkette. Du kannst dir das vorstellen, wie bei Dominosteinen. Jeder Stein wird von einem anderen angestoßen und stößt dann selbst einen weiteren an. Aber irgendetwas oder jemand muss den ersten Stein umstoßen, dachte Aristoteles. Er nannte diesen Anfang der Kausalkette den „unbewegten Beweger“. Viele Menschen glaubten damals, dass Gott dieser Anfang sei.

Politik und Gesellschaft

Der Einfluss der Kirche wurde mit der Zeit weniger. Die Philosophen wollten über andere Dinge nachdenken. Natürlich heißt das aber nicht, dass die „alten“ Fragen nicht mehr wichtig waren: Was ist gut? Aber sie fragten sich auch Neues: Wie funktioniert eine Demokratie?

Auch Sokrates war ein bedeutender Philosoph aus Griechenland. (Foto: dpa)

Auch Sokrates war ein bedeutender Philosoph aus Griechenland. (Foto: dpa)

Die Verfassung von Deutschland und anderen demokratischen Staaten geht zum Beispiel auf eine Idee von John Locke zurück. Er fand, dass alle Menschen gleich sind und Entscheidungen von einer Mehrheit getroffen werden müssen. Er schlug vor, die Regierung in mehrere Teile aufzuteilen. Die „Legislative“ macht die Gesetze – dazu gehören Politiker. Die „Exekutive“ setzt die Gesetze um und kümmert sich darum, dass sich alle daran halten – dazu gehören Polizisten. Später hat man beschlossen, noch einen dritten Teil einzuführen: Die „Judikative“ entscheidet, ob und wann Gesetze gebrochen werden – dazu gehören Richter. Diese drei Teile sollen unabhängig voneinander bleiben, damit nicht eine Person die ganze Macht an sich reißen kann.

Früher konnten viele Menschen nicht lesen und schreiben und gingen nicht alle zur Schule. Heutzutage können sich viel mehr Leute mit Philosophie beschäftigen. „Was ist eigentlich Wissen?“ ist zum Beispiel ein Thema, zu dem sich viele kluge Menschen die Köpfe zerbrechen.

Von Sara Pichireddu

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